Wie gelingt die schrittweise Transformation des Erdgasnetzes in ein Wasserstoffnetz?

Das ist in der Tat eine zentrale Frage, von deren Klärung abhängt, inwieweit die Energiewende ohne soziale und wirtschaftliche Verwerfungen gelingt. Die gute Nachricht: Inzwischen gibt es entscheidende Weichenstellungen, die gewährleisten werden, dass die Transformation reibungslos klappen sollte.

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Veröffentlicht am 15.12.2023 

Versorgungssicherheit ist wichtigste Prämisse

Eines vorweg: Technisch sind weitgehend alle Fragen geklärt. Die Herausforderung besteht darin, die Umwandlung des Erdgasnetzes und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft so zu verzahnen, dass in der Übergangsphase weiterhin die Versorgung mit Erdgas sichergestellt bleibt.  

Weichenstellung 1: Das gerade verabschiedete Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung

Danach muss jede Kommune bis Ende 2026 bzw. 2028 einen strategischen Plan festgelegt haben, wie die Ortsteile, ja Straßenzüge bis 2045 mit klimaneutraler Wärme versorgt werden. Davon hängt dann auch ab, wie es mit der Heizung für die Haushalte weitergeht und ob, bis wann und in welchem Umfang Unternehmen ihre Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien umstellen müssen. 

Also erst wenn die Wärmepläne vorliegen, kann auch entschieden werden, welche Erdgasleitungen in welchen Schritten auf Wasserstoff umgestellt oder stillgelegt werden. Eines der Ziele ist, dass möglichst viele Haushalte und Unternehmen mit klimaneutraler Fernwärme versorgt werden. Wasserstoff kann dabei ebenfalls als Energieträger dienen.

Weichenstellung 2: Das gerade vorgestellte Wasserstoff-Kernnetz

 

Bis 2032
soll ein 9.700 km langes Wasserstoff-Kernnetz fertiggestellt sein.

Es wird in einer ersten Stufe die Erzeugungsstandorte für grünen Wasserstoffsowie die Häfen, über die Wasserstoff importiert wird, mit den industriellen Ballungszentren und Kraftwerken verbinden.

Etwa 60 Prozent der vorhanden Erdgasrohre können für Wasserstoff genutzt werden. Der Bund unterstützt die ansonsten privaten Investitionen. In einer zweiten Stufe sind dann Leitungsverbindungen in die Fläche vorgesehen, über die dann auch kleinere Areale und mit Nahwärme versorgte Quartiere an Wasserstoffzuleitungen angebunden werden.  

Für Haushalte und Gewerbe heißt das: Erst wenn die Kommune den Wärmeplan vorgelegt hat, lässt sich absehen, wie Sie künftig zu Ihrer Heizenergie kommen. Und auch dann greifen noch großzügige Übergangsfristen, damit auch für Sie die Umstellung auf CO2-freie Wärmeversorgung bis 2045 möglichst reibungslos gestaltbar ist.

So kommen wir ins Gespräch!

Was liegt Ihnen auf dem Herzen, wenn Sie an die aktuelle und künftige Versorgung mit Wärme und Warmwasser denken? An welchen Stellen sind Sie skeptisch oder haben Sie Rede- und Informationsbedarf? Lassen Sie es uns wissen.

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Ein Jahr und viele Sendungen lang hatte die Redakteurin und Moderatorin Sarah Lenz zahlreiche Energie-Experten im Studio. Das große Thema jeder Sendung: Die Energiezukunft im Rhein-Erft-Kreis. Von der Gasversorgung bis hin zu Wasserstofflösungen, vom Heizungsgesetz über Wärmepumpen bis hin zur kommunalen Wärmeplanung. Stöbern Sie jetzt durch alle Sendungen und machen Sie sich schlau – denn auf Details und Expertenwissen kommt es an.  

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