Erdgaswirtschaft und Zukunft – wie geht das zusammen?

Bestens. Denn die vorhandene
Leitungsinfrastruktur eignet sich auch für
CO2-neutrale Gase und als Energiespeicher.

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Veröffentlicht am 16.10.2023 

Mehr als nur Rohre

Um Erdgas zu transportieren, entstand über Jahrzehnte ein engmaschiges Netz. Diese wertvolle Leitungsinfrastruktur lässt sich mit überschaubaren Anpassungen auch für andere gasförmige Energieträger nutzen – etwa für Biogas oder Wasserstoff. Darüber hinaus bietet sie einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Vorteil: Sie kann als gigantischer Energiespeicher dienen.

Das 540.000 Kilometer lange Gasnetz ist ein wichtiger Baustein der deutschen Energiewende.

Zentraler Baustein für die Energiewende

Das 540.000 Kilometer lange Gasnetz ist ein wichtiger Baustein der deutschen Energiewende. Denn die Möglichkeit, Energie zu speichern, ist für den vollständigen Umstieg auf regenerative Energien von zentraler Bedeutung. Bislang müssen Stromerzeugung und -verbrauch nämlich immer gleichzeitig erfolgen. Was ein Problem aufwirft: Auf absehbare Zeit dürften die größten Mengen Ökostrom in Windkraft- und Photovoltaikanlagen entstehen, deren Produktion wetterabhängig schwankt. Stromspeicher mit entsprechend großen Kapazitäten wären dafür eine Lösung. Doch wann diese verfügbar sind und was sie kosten werden, kann derzeit niemand seriös abschätzen.

Genau an dieser Stelle kommt das Erdgasnetz ins Spiel. Es kann tatsächlich schon heute überschüssigen Windstrom aufnehmen. Natürlich nicht direkt, sondern in Form von Wasserstoff, der sich per Elektrolyse mit elektrischer Energie aus Wasser herstellen lässt.

Jede Menge Reserven

Im Gasnetz muss – anders als im Stromnetz – kein Gleichgewicht zwischen Angebot und Bedarf herrschen. Denn die Rohrleitungen halten üblicherweise deutlich höheren Drücken stand, als für den Regelbetrieb nötig sind. Ebendiese Reserve macht das Gasnetz zum Speicher für enorm viel Energie. Fachleute haben es ausgerechnet: Das deutsche Erdgasnetz und die 47 unterirdischen Speicher können spielend 220 Terawattstunden (220 Milliarden Kilowattstunden) Erdgas aufnehmen. Das genügt, um Deutschland über Monate mit Strom und Heizenergie zu versorgen.

Übrigens: Die GVG mischt ihrem Erdgas schon heute bis zu 20 Prozent Wasserstoff bei. 
Nur ein anderer deutscher Erdgasversorger kann da mithalten.

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