Energiewende sozialverträglich gestalten
Die sich häufenden dramatischen Wetterereignisse sind eine deutliche Mahnung, alles zu versuchen, dem Klimawandel noch Einhalt zu gebieten. Doch wie kann und soll die Energiewende möglichst sozialverträglich ausgestaltet werden? Einflussmöglichkeiten auf die politische Willensbildung dazu gibt es viele. Und sie werden genutzt.

Wie kann ich selbst Einfluß nehmen?
Natürlich zunächst auf dem Weg der demokratischen Wahlen. Inzwischen sind alle maßgeblichen Parteien davon überzeugt, dass einschneidende Maßnahmen zum Klimaschutz unumgänglich sind – auch um den Wirtschaftsstandort und die Arbeitsplätze langfristig sicher zu machen. Doch die Vorstellungen über den Weg dorthin gehen zuweilen weit auseinander.
Wer sich einmischen will, hat viele Möglichkeiten, Einfluss auf die politische Willensbildung zu nehmen. Man kann selbst politisch aktiv werden, auf den Wahlkreisabgeordneten Einfluss nehmen, sich in Interessenverbänden, wie dem Bund für Umwelt und Naturschutz BUND, dem Mieterverein oder dem Eigentümerverband Haus- & Grund engagieren.
Weitere Einflußnahme
Auch wer sich nicht selbst einbringen will oder kann, Vertreter unterschiedlicher Interessengruppen nehmen auf die Ausgestaltung der einschlägigen Energiewende-Gesetze maßgeblich Einfluss. Das ist politisch gewollt und fester Bestandteil des parlamentarischen Verfahrens. Am Beispiel des jüngst verabschiedeten Gesetzes zur kommunalen Wärmeplanung: In mehreren Anhörungen wurden die Experten von elf Interessenverbänden mit ihren Forderungen zu dem Gesetzesentwurf gehört – vom Städte- und Gemeindebund, bis zum Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Ein Resultat: Eine bessere Verzahnung des Gebäude-Energiegesetzes mit der kommunalen Wärmeplanung, wodurch Hauseigentümern deutlich mehr Zeit gelassen wird als ursprünglich vorgesehen, ihre Heizung umweltfreundlich umzustellen.

Kommunale Wärmeplanung: Bürgerbeteiligung erwünscht
Apropos kommunale Wärmeplanung: Hier ist ausdrücklich eine „breite gesellschaftliche Beteiligung vorgesehen“, wie es das zuständige Bauministerium vorgibt. Schließlich werden damit die Weichen für die zukünftige Wärmeversorgung vor Ort gestellt. Wie Bürgerbeteiligung aussehen kann, hat die Stadt Hannover als Vorreiter gezeigt: Auf zahlreichen Bürgerversammlungen wurden die Pläne vorgestellt, intensiv diskutiert, angepasst und auch im Internet als Diskussionsgrundlage eingestellt. Heraus kam ein Wärmeszenario mit breiter Akzeptanz in allen Gesellschaftsschichten.
Wie gesagt: Einflussmöglichkeiten gibt es viele. Man muss sie nur wahrnehmen.
So kommen wir ins Gespräch!
Was liegt Ihnen auf dem Herzen, wenn Sie an die aktuelle und künftige Versorgung mit Wärme und Warmwasser denken? An welchen Stellen sind Sie skeptisch oder haben Sie Rede- und Informationsbedarf? Lassen Sie es uns wissen.



