Als Mini-Photovoltaik-Anlage werden, wie der Name schon andeutet, verhältnismäßig kompakte Solaranlagen bis drei Quadratmeter bezeichnet, die an den häuslichen Stromkreis angeschlossen werden können.
Alternative Bezeichnungen sind Stecker-Solargeräte, Plug-und-Play-Solaranlagen oder auch Balkonkraftwerke. Um noch als „steckerfertige Mini-PV-Anlage“ für den häuslichen Bereich anerkannt zu werden, ist eine Leistung von maximal 600 Watt zulässig.
Der Hauptunterschied: die fehlende Einspeisung.
Herkömmliche PV-Anlagen werden an einer Unterverteilung fest verdrahtet. Mini-PV-Anlagen hingegen können mittels einer Anschlussbox schnell und einfach über eine Steckdose mit dem Hausnetz verbunden werden. Der in herkömmlichen, weit größeren PV-Anlagen erzeugte Strom wird zum größten Teil in das öffentliche Netz eingespeist und durch den Netzbetreiber vergütet. Mini-PV-Anlagen sind auf den Eigenverbrauch ausgelegt.
Die Mini-PV-Module sind zudem kleiner und leichter als herkömmliche Photovoltaikanlagen. Sie benötigen nur zwei bis drei Quadratmeter Platz und wiegen in der Regel weniger als 10 Kilogramm pro Modul. Somit eignen sie sich auch für Stadtwohnungen, kleine Gärten und überall dort, wo der Platz begrenzt ist.
Physikalisch gesehen funktionieren die kleinen Kraftwerke für den Balkon genauso wie große Anlagen: Die Solarzellen erzeugen durch die Sonneneinstrahlung Gleichstrom. Ein Wechselrichter wandelt ihn in Wechselstrom um, der in das Stromnetz fließt.
Genau wie bei einer großen Photovoltaik-Anlage werden über die Solarzellen der Module Sonnenstrahlen eingefangen und in elektrische Energie umgewandelt. Eine Ausrichtung nach Süden ist ideal, Ost- oder Westausrichtungen erzielen aber ebenfalls gute Erträge.
Der Wechselrichter wandelt dann den entstehenden Gleichstrom in gebräuchlichen Wechselstrom um und speist ihn entweder über eine Anschlussbox oder den vorhandenen Stecker über eine normale Steckdose in das Hausnetz ein. Dort kann der selbst erzeugte Strom direkt verbraucht werden.
Ja. In Deutschland gilt die Niederspannungsanschlussverordnung. Darin ist geregelt, dass nur Elektriker, die in das Installateurverzeichnis eines Stromnetzbetreibers eingetragen sind, an elektrischen Anlagen arbeiten dürfen.
Die besten Erträge erzielen Sie, wenn Ihre Mini-PV-Anlage nach Süden ausgerichtet wird. Hier kann eine Anlage aus zwei Modulen im Jahr etwa bis zu 500 Kilowattstunden Strom erzeugen. Ost- oder Westausrichtungen erzielen jedoch ebenfalls gute Erträge. Wichtig ist, dass die Module möglichst verschattungsfrei aufgestellt werden. Selbst wenn nur Teilbereiche eines Moduls verschattet sind, wirkt sich dies negativ auf die Leistung der gesamten Anlage aus. Um den erzeugten Strom ins Hausnetz einspeisen zu können, muss lediglich eine gewöhnliche Schuko-Steckdose vorhanden sein.
Das lässt sich pauschal schwer beantworten, da jeder einen anderen Stromverbrauch hat und sich die Geräte in ihrer Leistung unterscheiden. Eine Anlage mit zwei Standardmodulen kann bei südlicher Ausrichtung ca. 500 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugen. Das entspricht etwa dem durchschnittlichen jährlichen Verbrauch von Geschirrspüler und Waschmaschine.
Nein. Es muss eine spezielle Energiesteckdose (z. B. nach der Vornorm DIN VDE V 0628-1 (VDE V 0628-1)) genutzt werden. Anlagen mit dem typischen Schutzkontaktstecker sind in Deutschland nicht zulässig.
Ja, das muss man. Gemäß der Niederspannungsanschlussverordnung und der VDE Anwendungsregel Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz (VDE-AR-N 4105) ist eine Anmeldung beim zuständigen Netzbetreiber erforderlich.
Der Grund ist: Ihr Netzbetreiber muss wissen, wo im Netz Mini-PV-Anlagen angeschlossen sind. Weiterhin ist festgelegt, dass steckerfertige PV-Anlagen den gleichen Anmeldeprozess durchlaufen müssen wie konventionelle große Photovoltaikanlagen. Die Anmeldung erfolgt über das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur.
Nur wenn Ihr aktueller Zähler tatsächlich zu alt ist. Der Grund hierfür ist: Eine Mini-Solaranlage erzeugt Strom für das Hausstromnetz. Ist kein Gerät angeschlossen, das den Strom verbraucht, wird er ins öffentliche Netz eingespeist. Dabei würde ein Stromzähler, der keine Rücklaufsperre besitzt, rückwärts laufen. Das ist in Deutschland jedoch nicht erlaubt. Aus diesem Grund sollten Sie vor der Anbringung einer Mini-PV-Anlage darauf achten, dass Ihr Stromzähler mit einer solchen Sperre ausgestattet ist. Für die meisten neueren Zähler trifft das zu. Falls Sie noch einen analogen Zähler ohne Rücklaufsperre besitzen, können Sie bei Ihrem Netzbetreiber einen Austausch beantragen.
Kommt darauf an. Wenn Sie ein Mini-PV-Modul am Balkongeländer befestigen, benötigen Sie keine Zustimmung, solang im Mietvertrag das Anbringen von Gegenständen an dieser Stelle nicht explizit ausgeschlossen ist. Um sicher zu gehen, empfehlen wir Ihnen jedoch, Ihren Vermieter vor der Anschaffung Ihrer Mini-PV-Anlage zu informieren und sein Einverständnis einzuholen.
Die Lebensdauer der meisten Mini-PV-Anlagen liegt zwischen 25 und 30 Jahren. Während dieser Zeit sind sie äußerst wartungsarm.
Ja, theoretisch können Sie als Besitzer/Besitzerin einer Mini-Solaranlage von der EEG-Vergütung profitieren. Jedoch ist die eingespeiste Strommenge in der Regel so gering, dass sich die mit der Anmeldung verbundenen Formalitäten kaum lohnen.
Eine Mini-PV-Anlage mit einem Modul hat rund 0,3 kWp (Kilowattpeak) und erzeugt somit durchschnittlich 250 kWh pro Jahr. Kilowattpeak ist die übliche Einheit für Leistung bei Photovoltaikanlagen. Das kleine p steht für das englische peak (peak = Spitze) und bedeutet Spitzenleistung unter genormten Testbedingungen. Dadurch kann die maximale Leistung verschiedener Modultypen verglichen werden. Der tatsächliche Ertrag wird jedoch von mehreren Faktoren beeinflusst:
- Ausrichtung: Eine Südausrichtung bringt im Schnitt 30 % mehr als eine Ost- oder Westausrichtung.
- Geographische Lage: Die sonnenreichsten Regionen befinden sich in Deutschland im Südwesten sowie im Nordosten.
- Mögliche Störfaktoren: Überdachungen und Bäume können den Ertrag reduzieren.
Je größer die Spitzenleistung und je optimaler der Aufstellort der Mini-PV-Module sind, desto größer ist letztlich der Jahresertrag.