Die GVG versorgt Sie auch weiterhin sicher und zuverlässig mit Erdgas. Die Erdgaslieferungen sind stabil und die benötigten Mengen werden entsprechend ins Erdgasnetz eingespeist.
Hintergrund-Info:
Es handelt sich bei dem Erdgas um sogenanntes L-Gas. Weil die L-Gas-Mengen aus den Niederlanden mittelfristig jedoch endlich sind, läuft derzeit die bundesweite Erdgasumstellung auf H-Gas, welches vorrangig aus Norwegen und Russland geliefert wird. Die Umstellung in unserem Netzgebiet erfolgt jedoch erst in 2027. Weitere Infos zur Umstellung finden Sie hier. Zukünftig soll vermehrt auch Erdgas in verflüssigter Form als sogenanntes „Liquefied Natural Gas“ (LNG) aus entfernten Förderländern auf dem Seeweg nach Europa gelangen. In Deutschland werden hierzu entsprechende LNG-Anlandeterminals errichtet. Das erste deutsche LNG-Terminal hat Ende 2022 in Wilhelmshaven den Betrieb aufgenommen. Der LNG-Anleger in Wilhelmshaven ist der erste von sechs Flüssiggas-Terminals, die momentan in Deutschland realisiert werden. In den Niederlanden stehen derartige Anlagen bereits heute zur Verfügung.
Hinweis: LNG ist nicht zu verwechseln mit Flüssiggas, das aus Propan und Butan besteht. LNG hingegen ist verflüssigtes Erdgas.
In Deutschland regelt der „Notfallplan Gas für die Bundesrepublik Deutschland“ die Versorgung im Krisenfall: Der "Notfallplan Gas" unterscheidet drei Krisenstufen mit unterschiedlich tiefen Eingriffen in das nationale Versorgungssystem: Frühwarnstufe, Alarmstufe und Notfallstufe.
Bei einem Lieferstopp von russischem Gas greifen zunächst verschiedene Maßnahmen der ersten beiden Krisenstufen, um die verfügbare Gasmenge zu erhöhen. Z. B. der Rückgriff auf Speicher oder der Bezug von Erdgas aus alternativen Lieferquellen. Hinzu kommen ein Wechsel auf andere Energieträger oder vertraglich geregelte Abschaltvereinbarungen mit der Industrie. Dabei erfolgt stets eine enge Abstimmung der Unternehmen der Gasbranche mit Bundesbehörden und Bundeswirtschaftsministerium. Darüber hinaus ist Deutschland Teil eines europäischen Erdgas-Versorgungssystems, in dem sich die EU-Staaten im Bedarfsfall gegenseitig unterstützen.
Erst wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, kann es zu Einschränkungen kommen. Dann greifen die Pläne der sogenannten „Gasmangellage“ bzw. die Notfallstufe wird ausgerufen, bei der zunächst der Verbrauch großer Industrieanlagen oder anderer abschaltbarer Gewerbeanlagen gedrosselt werden. Private Haushalte, aber auch Einrichtungen wie Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind vom Gesetzgeber als besonders schützenswert eingestuft.
Europa kann auf einen breiten Liefermix bauen: Gas kommt gewissermaßen aus allen Himmelsrichtungen nach Europa und somit auch nach Deutschland. Hinzu kommt die sehr gute Gasspeicher-Infrastruktur insbesondere in Deutschland sowie das europäische Gas-Verbundnetz, das den innereuropäischen Gas-Austausch ermöglicht und in den vergangenen Jahren stetig weiter ausgebaut worden ist.
Aktuell kommt auch verstärkt Flüssigerdgas (LNG = Liquefied Natural Gas) via Großtanker aus den USA nach Europa. In gewissem Umfang besteht daher bereits heute die Möglichkeit, zusätzliche Flüssigerdgas-Mengen zu beziehen. Die derzeit größten LNG-Anbieter sind Katar, Australien und auch die USA. Insbesondere dort sind viele Produzenten in der Lage, ihre Angebotsmenge kurzfristig auszuweiten, um auf eine erhöhte Nachfrage zu reagieren.
Hinweis: LNG ist nicht zu verwechseln mit Flüssiggas, das aus Propan und Butan besteht. LNG hingegen ist verflüssigtes Erdgas.
Die Beschaffungskosten, die alle Energieversorger für Strom und Gas zahlen müssen, sind Ende 2022 / Anfang 2023 geradezu explodiert. Im europäischen Durchschnitt stieg der Erdgasgroßhandelspreis innerhalb eines Jahres sogar um bis zu 500 Prozent. Je nach Einschätzung der aktuellen politischen Lage unterliegen die Beschaffungspreise seit dem Beginn des Krieges extrem großen Preisschwankungen. Viele Menschen inklusive der Politik sind extrem verunsichert. Wie sich aber die Gaspreise kurz-, mittel- und langfristig entwickeln, kann niemand zuverlässig prognostizieren. Das wünschenswerte Ende der Kriegshandlungen hat dabei den entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung.
Sicher ist: Als Kunde der GVG profitieren Sie von unserer nachhaltigen Beschaffungsstrategie, bei der wir unsere Energiemengen zu einem hohen Anteil langfristig im Voraus beschaffen. Sie können sich sicher sein, dass die GVG ihre Angebote seriös kalkuliert und alle Anstrengungen unternimmt, die Preisspitzen für die Kundinnen und Kunden abzufedern.
Die Zukunft der Energiemärkte ist für alle Energieträger aktuell gleichermaßen ungewiss. Für Erdgas spricht heute, dass es auch als „Hybrid-Heizung“ in Verbindung mit „sauberen Energien“ wie etwa einer Solaranlage oder einer Wärmepumpe genutzt werden kann. Denn wo Wärmepumpen nicht allein für den Wärmebedarf sorgen können, sind Hybridsysteme eine Lösung, bei denen eine Wärmepumpe die Hauptlast trägt und ein Heizkessel an kalten Tagen unterstützend einspringt. Außerdem werden durch die Leitungssysteme der Gasversorgung zukünftig vermehrt regenerative Gase zu den Endkunden fließen. So arbeiten derzeit viele Energieversorgungsunternehmen neben der Diversifizierung der Erdgas-Lieferketten über sogenanntes „Liquefied Natural Gas“ (LNG), auch an dem Ausbau von Erzeugungskapazitäten für Bio-Methan aus Reststoffen und für Wasserstoff – dem Energieträger der Zukunft. Insofern kann ein heute erstellter Hausanschluss zukünftig z. B. für eine mit Wasserstoff betriebene Heizung genutzt werden.
Ja, so lange ausreichend Erdgas bzw. andere gasförmige Energieträger auf dem Markt verfügbar sind, ist eine Gasheizung nach wie vor nutzbar. Die Politik und auch die Energiewirtschaft arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu reduzieren und die Lieferketten für sogenanntes „Liquefied Natural Gas“ (LNG) weltweit auszubauen. Zusätzlich erweitern die bisherigen Förderländer wie Norwegen und die Niederlande kurzfristig ihre Liefermengen.
Zukünftig spielt aber auch die Dekarbonisierung eine wichtige Rolle, so dass regenerative Gase an Bedeutung gewinnen und die bestehenden Lieferketten für Erdgas durchbrechen werden. Regionales aus Reststoffen erzeugtes Bio-Methan und grüner Wasserstoff werden hierbei eine Schlüsselrolle einnehmen. Es ist daher zu erwarten, dass mit politischer Unterstützung mittel- bis langfristig ausreichende Mengen an gasförmigen Energieträgern zur Verfügung stehen können.